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Jährliche Ausstellung in Genf:
Besuche uns vom 9. - 15. April 2024 in Genf, in der Galerie l'Ice Bergues im Zentrum von Genf!
Mit den illustren Mitausstellern vom AHCI zeigen wir neueste Trends im Uhren- und Kunstbereich!
Oeffnungszeiten:  täglich von 14:00 bis 22:00 Uhr.
Ort: Place des Bergues 3, 1201 Genf

 

Vor genau 40 Jahren starte ich eine für mein Leben prägende Reise: mit dem selbstgebauten Motorrad OPTIBRUMM geht es auf eine oft abenteuerliche Reise nach Südamerika, die fast zwei Jahre dauert.

 

Im Juni 2023 starte ich wieder, diesmal Richtung Süditalien. Ziel: Agropoli südlich von Salerno.

Es ist auch ein Test für ein E-Bike - Konzept, das es auf dem Markt so nicht gibt!

 

Auf Probefahrt: Abendliche Fahrten z.B. über meinen "Hauspass" Kunkels dienen dazu, die neuen Komponenten zu testen. Übersetzung, Gepäckkonzept mit den leichten, praktischen Alu-Boxen, Steigfähigkeit des Fahrzeugs.

 

5. Juni 2023: Der Start ist geglückt! Die Maschine fühlt sich die ersten Kilometer wie so etwas zwischen Sänfte und Ozeandampfer an. Ich war noch nie mit voller Zuladung gefahren, hatte wohl auch unterschätzt, dass ein paar Bücher, ein bisschen Wäsche, etwas Werkzeug ... am Ende ein ganz schönes Gewicht zusammenbringen!

Die gemächliche Fahrt, bald bergan Richtung San Bernardino, verleitet zu Gedanken über die Selbstverständlichkeit der Geschwindigkeit und immer noch zunehmenden Geschwindigkeit unserer Zeit. Ich werde also nebst hie und da eingestreuten technischen Details meines Fahrzeugkonzepts dieser Frage besondere Beachtung schenken.

Der Süden empfängt mich auf der Passhöhe des San Bernardino - Passes mit kaltem Nebel und bald Nieselregen, sodass ich die Herberge "Da Erminia" in Verdabbio, hoch über dem Tal gelegen, schlotternd und vor Kälte zitternd erreiche. Schön gibt es eine warme Mahlzeit und ein gutes Glas Wein vom eigenem Rebberg!

6. Juni 2023: Bei perfektem Wetter führt mich heute eine kurze Tagesetappe an den italienischen Teil des Lago Maggiore, wo ich wiedermal die Gastfreundschaft und erlesene Küche des Wirtepaars Carolin und Thomas und die Ruhe und wunderbare Aussicht von der Terrasse ihrer Villa Morissolina in Trarego Viggiona geniessen darf. Sehr empfehlenswert!

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Einige Kennzahlen zu meinen Rad:

- Reichweite: 200 - 250km. Dies gelingt dank zweier Akkupakete, die zusammen gut 3'000 Wattstunden Energie speichern. Bei mässiger Unterstützung von 400 - 500 Watt, die ein flottes Reisetempo ergeben, kann ich so 6 bis 8 Stunden unterwegs sein, bis eine Steckdose angezeigt ist.

- Steigvermögen: > 25%. Der Mittelmotor gibt seine Leistung über die Antriebskette an die Kassette am Hinterrad ab, welche ein grösstes Ritzel von 46 Zähnen aufweist. Die damit erzielte 1 : 1 - Uebersetzung erlaubt es, bei hoher Drehzahl des Motors auch steilste Berge zu erklimmen, ohne ersteren zu überlasten.

7.6.2023: Blenden wir den ersten Teil des Tages im dichten, hektischen und manchmal lebensgefährlichen Aggloverkehr von Mailand aus, war es heute über Dutzende von Kilometern ein fast lautloses Dahingleiten über gepflegte Strässchen entlang des weitverzweigten Kanalnetzes der Poebene.

Am Morgen allerdings machte ich mir schon Gedanken, ob ein Langsamverkehr überhaupt noch irgendwo Platz hat. Wer im angesagten Verkehrsfluss, der von immer breiteren und protzigeren SUVs geprägt ist, nicht mithalten kann, erfährt keinen Respekt und kann froh sein, wenn er am Abend noch alle Knochen am Leib hat!

8.6.2023: Die heutige lange Etappe über 190km und mit 1500 Höhenmetern bestätigte die Richtigkeit des Doppel-Antriebes, den ich in diesem Rad erstmals realisiert habe.

Während Nabenmotoren bei E-Bikes ja bekanntlich den Nachteil haben, dass sie wegen ihres Direktlaufs mit dem Rad keine Drehmomenterhöhung bewerkstelligen können, wie sie bei steilen Bergauffahrten hilfreich wäre, bietet der im Raum "Trretlager" angesiedelte Mittelmotor eben diese Möglichkeit. Anderseits ist die Uebersetzung zum Treten für Geschwindigkeiten über 30 km/h meist zu kurz, sodass man tendenziell eine zu hohe Kadenz tritt und deshalb die Kettenschaltung meist auf das kleinste Ritzel hinten schaltet. Dieses kleine gepresste Blechscheibchen muss nun also sowohl Tret- wie auch die bis 10-fach höhere Motorkraft über lange Zeit aushalten!

So habe ich folgendes gemacht:

- Auf der Tretachse sitzt ein lose gelagertes, einen Freilauf aufweisendes sehr grosses Kettenblatt mit 65 Zähnen.

- Der Freilauf kann über kleine, drehbare Nocken eingeschaltet werden, sodass dann die Tretkraft auf den Freilauf bzw. das grosse Kettenblatt wirkt. Der Freilauf ist nötig, damit bei eingeschaltetem Motor die Tretkurbel nicht zwangsläufig mitdreht.

Vom grossen 65-er Kettenblatt führt nun eine zweite Kette auf das kleinste Ritzel. Diese Kette ist nicht schaltbar und ergibt stets eine Uebersetzung von 65:12, was beim 26"-Rad eine Entfaltung von 11 Metern bedeutet, also auch bei flottem Tempo ein gemütliches MIttreten erlaubt.

Das kleine Ritzel fertigten wir selber aus härtbarem Getriebestahl. Es weist eine sehr viel massivere Geometrie aus, da keine Steighilfen etc. nötig sind. Abnützung dürfte ein Fremdwort sein.

Steht eine Bergetappe bevor, dreht man einfach die fünf kleinen Nocken, und die Tretkurbel wirkt wie gewohnt auf die gleiche Achse, auf welcher der Motor sitzt. Nun bleibt alles beim alten und man kann auch in den kleinsten Gängen noch mithelfen. Das grosse Kettenblatt dreht nun sehr langsam leer mit.

Der grösste Vorteil ist, dass der Motor nun mit höheren Drehzahlen bei gerade laufender Kette die meiste Zeit auf ein mittleres Ritzel wirken kann. Auch bei hoher und langer Leistungsabgabe überhitzt er nicht und die Abnützung auf der Kassette ist gering.

Die ersten 1'000 Kilometer hat sich der Antrieb bisher bestens bewährt.

10.6.2023. Nach nun 5 Reisetagen ergibt sich folgendes Bild:

- Die Fahrzeugseite ist perfekt. Keine Pannen bisher. Was schmerzlich einfährt, ist das Fehlen einer Federung. Die Strassen sind doch oft sehr holprig, dazu die unzähligen Schwellen innerorts. Mehrmals leert es mir das halbe Körbchen vorne, in dem Wasser, Strassenkarte und ein paar weitere kleine Sachen stecken!

- Was schwerer wiegt, ist die Erfahrung, dass ich mich für einen von zwei Strassentypen entscheiden muss: Entweder fahre ich beschauliche Nebenstrassen, die aber sehr oft grosse Umwege bedeuten und wegen des wenig verlässlichen Routenplaners (komoot.de und Garmin Edge Explorer 2 - Navi) zu Leerfahrten (einmal fuhr ich gestern im Kreis herum, einmal 500 Höhenmeter runter und nach dem Kehren um den MIststock eines Bauernhofes wieder die 500 Höhenmeter hinauf...) zu beträchtlich grösserer Reisestrecke und -zeit führt. Oder ich nehme die Ueberlandstrassen mit gefährlichem Schwerverkehr, im besten Fall ein befahrbares Bankett, im schlechtesten den Blick stets auf den Rückspiegel geheftet, ob mich der nächste Lastwagenfahrer, von denen nie einer abbremst, wohl auch gesehen haben mag...

Meine Gedanken kreisen stets um ein passendes Fahrzeugkonzept. Mich fasziniert die Effizienz und das beschauliche Fahrgefühl meiner Tret-/Elektromaschine.

Müsste sie etwas schneller sein, um im Verkehr mithalten zu können? Der Verkehr ist heute so dicht und ein nicht abreissender Blechstrom, dass ein mit 30-40 km/h fahrendes Gefährt nur als HIndernis wahrgenommen wird und deshalb auch keinerlei Respekt erfährt.

Oder muss man die Art des Reisens anpassen? Und sich davon verabschieden, innert weniger Stunden überall auf der Welt zu sein? Für die meisten Mitmenschen eine unvorstellbare Perspektive, sind doch das Hineinstrecken der Füsse in das balinesische Meer für ein paar Tage oder die tägliche Fortbewegung mit einem tonnenschweren Stahlkorsett, angefeuert von einem Motor mit mehreren hundert Pferdestärken "Stand des Bewusstseins", das man sich gar nicht zu hinterfragen traut. Wenn denn die Wahrnehmung überhaupt so weit geht!

Fazit: Nach effektiv gefahrenen gut 700 Kilometern (dies auch dank der vielen gewollten und ungewollten Umwege), zunehmenden Rückenschmerzen, Bedenken angesichts der Gefährlichkeit des Ueberlandverkehrs, noch fast 2/3 der Wegstrecke vor mir, dazu schlechte Wetterprognosen und die Aussicht auf denselben gefährlichen Rückweg, entschliesse ich mich, in Pistoia ein Hotel mit Garage zu suchen, wo ich für 2 Wochen das Rad einstellen kann.
Mit dem Freccia Rossa gehts nun in wenigen Stunden nach Salerno, und nach kurzer Zeit der Erholung in San Marco di Castellabate, wohin Renata einige Wochen der Schweizer Kälte entflohen ist, komme ich zurück nach Pistoia und leiste mir dann eine genussvollere Heimfahrt über 600-700 km auf hoffentlichen möglichst fahrradfreundlichen, einsamen Landstrassen!

21.6.2023: Die Reise geht weiter!

Da in den nächsten Tagen täglich 2'000 - 2'500 Höhenmeter anstehen, habe ich mir mal überlegt, welche Energie meine Batterien dafür bereitstellen müssen.

Eine einfache Berechnung: Es ist eine Hubarbeit von einem bestimmten Gewicht um eine bestimmte Höhe zu leisten.

Als einfache Kopfrechnung ergibt sich:
Gewicht x Höhe x 10 = Hubarbeit
Also in meinem Fall:  140 x 2'000 x 10 = 2'750'000
Dividiere ich diese Zahl durch 3'600, erhalte ich die dazu erforderliche Leistung, falls ich die Arbeit in einer Stunde erledige.

Habe ich 2 Stunden Zeit dazu, ist die Leistung die Hälfte, in 5 Stunden ein Fünftel, dafür 5 x länger, also in der Summe gleichviel.

Dividiere ich also 2'750'000 durch 3'600, erhalte ich 765 Wattstunden. Meine Akkus speichern 3'000 Wattstunden, mit denen ich also 3 Stunden mit 1'000 Watt oder 10 Stunden mit 300 Watt Durchschnittsverbrauch unterwegs sein könnte. Ich  brauche also heute etwa einen Viertel der zur Verfügung stehenden Energie für die"Höhenarbeit".

Um einen Vergleich mit gängigen Energieformen zu haben:  1 Liter Diesel hat den Energieinhalt von etwa 10'000 Watt. Ich brauche heute also etwa das Aequivalent von einem Deziliter Diesel, um all die Berge zu erklimmen.

Bem.: Diese Rechnung ist ohne Berücksichtigung des Wirkungsgrades. Da der Strom meist in einem thermischen Kraftwerk mit schlechtem Wirkungsgrad erzeugt wurde, muss in der Praxis das 3 bis 4-fache dieser theoretischen Menge genommen werden.

23.6.2023: Zurück in der Po-Ebene

Nach zwei Tagen Apennin-Ueberquerung, berghinauf, berghinunter, und wieder von vorne hoch und runter, bei Temperaturen über 30 Grad, erreiche ich wieder die Po-Ebene. Erneut ein buntes Gemisch aus vielbefahrenen Ueberlandstrassen und idyllischen Radwegen. Man merkt den Versuch, ein Radwegnetz anlegen zu wollen, gleichzeitig wird man der grosen Herausforderung gewahr, über eine riesige Fläche dies zu erreichen und auch unterhalten zu können.

So gibt es frisch asphaltierte, perfekt beschilderte, durch schattige Alleen führende Wege, aber auch wieder schmale Abschnitte, wo man den ausladenden Aesten von wildwachsenden Sträuchern kaum ausweichen kann. Einmal realisiere ich im letzten Augenblick, dass es die Ausleger von Brombeersträuchern sind, bewehrt mit hunderttausend spitzigen Dornen, zentimeterlang und messerscharf, die ich fast überfahren hätte. Mit üblen Folgen...   Bisher habe ich kaum erwartetes Glück gehabt, die mittlerweile weit mehr als 1'000 km Fahrt pannenfrei überstanden zu haben!

Immer wieder werde ich gefragt, wie schwer denn der Akku sei, der mir diese grosse Reichweite ermöglicht. "19 kg", antworte ich  -  und die nächste Frage kommt ebenso sicher: Ob dies denn nicht zu schwer sei.

Dazu einige Ueberlegungen. Wir nehmen es heute als gegeben an, dass die Elektrifizierung des Verkehrs das nächste grosse Ziel ist. Auch, dass die dazu passenden Vehikel noch schneller und kräftiger sein müssen als die mit Verbrennermotoren ausgestatteten vorher.

Sind nun beispielsweise in einem Tesla 500 kg Batterien verbaut, werden allein in der Schweiz mit knapp 5 Mio Personenwagen dereinst 2.5 Mio. Tonnen Batterien bewegt und irgendeinmal recycliert oder entsorgt. Die dazu erforderliche Menge an Rohstoffen sprengt mindestens mein Vorstellungsvermögen!

Es ist mir ein Rätsel, warum Gewicht und Volumen unserer heutigen Fahrzeuge nirgends, aber wirklich nirgends ein Thema sind. Dabei böte der heutige Technologiewandel die Chance, die ganze Mobilität zu überdenken und die Konsequenzen heute und jetzt zu ziehen: KLEINER, LEICHTER, SCHWÄCHER MOTORISIERT.

Zurück zum Thema: Beim E-Bike suggeriert uns die Werbung, für jedes gesparte Gramm Gewicht Geld auszugeben, beim Automobil geben wir viel Geld aus, damit die Dinger noch grösser, schwerer, schneller und kräftiger werden.

Ist ein Elektrovelo 40 kg schwer, rümpfen wir die Nase: unmöglich. Das ist ja 50% des Fahrergewichts.

Beim Audi E-Tron GT liegt das Leergewicht mit 2.4 Tonnen beim Dreissigfachen des durchschnittlichen Fahrergewichts. Wer stösst auf höchster Ebene mal die Diskussion über diese Zusammenhänge an?

24.6.2023: Nach einem angenehmen Aufenthalt bei Marie-Angela und Roberto in der familiären Atmosphäre ihres Bio&B Cascina Montebello unweit von Bergamo finde ich mich am Samstag vormittag im Ausflugsgewühl Richtung San Pellegrino und Passo San Marco, den ich noch von einer Ueberquerung vor fast 50 Jahren als gänzlich abgelegenen, menschenleeren, auch noch ungeteerten Passübergang in Erinnerung hatte.

Wenigstens wurde die Gelegenheit ergriffen, das Trassee der alten Schmalspurbahn durchs Valle Brembana über weite Strecken zu einem komfortablen Veloweg umzufunktionieren, der denn auch lebhaft benutzt wird.

Um der stinkenden und röhrenden Blech- und Motorraddonnerlawine zu entgehen, nehme ich die Strada Provinziale No. 62 westwärts, die zuerst durch ein wunderbar kühles, felsiges, eindrücklich monumentales Tal führt, ehe es in die Höhe geht. Ganz wenig Verkehr und herrliche Stimmungen lohnen den Umweg.

Abends bei Morbegno im Veltlin ein letztes Mal die Akkus aufgeladen. Morgen wartet der Splügenpass.

25.6.2023:

Gut fahre ich frühmorgends in der kühlen Luft des schattigen Veltlins los. Noch hat es kaum Verkehr, was sich dann nach Chiavenna schnell ändert!

Es ist Sonntag, prächtiges Wetter. Ein Wettstreit der Pferdestärken und Dezibels erschüttert das malerische Tal. Kaum zu glauben, dass es keine interessanteren individuellen Merkmale gibt, mit denen sich Menschen von gleichen ihrer Gattung abheben können. Noch schneller, noch lauter, noch aggressiver ist das Credo.

Nichtsdestotrotz geniesse ich die Fahrt. Dass ich die ganze Strecke ohne eine einzige Panne oder sonstigen Zwischenfall geschafft habe, hatte ich nicht erwartet. Einzig ein paar Bremsklötze habe ich mal getauscht.

Im frühen Nachmittag zuhause, ziehe ich Fazit über Distanzen, Höhen und Energie:

- 1'500 km Fahrt
- 15'000 Höhenmeter
- 9 1/2 Tage im Sattel
- 30 kWh Energieverbrauch
- Stromkosten für die ganze Reise 6 € oder 40 Cent pro 100 Kilometer.

Und Fazit, wie das Rad für die nächste Reise beschaffen sein müsste:

- vollgefedert hinten und vorne
- wenn möglich mit Rekuperation (15'000 Höhenmeter sind ja auch 15'000 Höhenmeter nach unten, mit oft ununterbrochenem Bremsen)

Einige technische Daten des Rades:
- Motordauerleistung 1'000 W
- Akkukapazität  3.1 kWh
- Nennspannung: 48 V (nutzbarer Bereich:  58 - 42 V)
- Laden an der 230V-Steckdose mit 13 A ca. 4 Stunden
- Uebersetzung Motor -> Hinterrad:
     Kettenblatt:  46 Z.
     Kassette:   46 - 16 Z.
- Uebersetzung Pedalachse -> Hinterrad:
     klein:  gleiche Uebersetzung wie Motor
     gross:  Kettenblatt 65 Z.  ->  Ritzel 12 Z.
     grösste Entfaltung damit rund 11 Meter pro Kurbelumdrehung bzw. Kadenz bei 45 km/h:  66 Umdrehungen pro Minute = sehr gemütlich!

Nachwort

Ich möchte mit meinen eingestreuten Bemerkungen und Infos hinsichtlich energetischer Zusammenhänge niemanden belehren oder bekehren. Ich bin mir dessen sehr bewusst, dass diese Gedanken für viele LeserInnen neu und ihr Gehalt unbekannt sein dürfte.

Dies macht aber meines Erachtens die Diskussion darüber nur nicht dringlicher.

Wir haben am Mittelmeer zugeschaut (und Renata hat die Szenerie fotografiert), wie mithilfe eines riesigen Fährschiffes Tausende Tonnen Kalksteinblöcke ans Ufer geflösst und mit gigantischen Schaufelbaggern, die Fahrer am Steuer der Monster wie kleine Spielzeugfiguren, die Ufermauern zu verstärken versuchen. Sah man sich am nächsten Tag die Arbeit vom Vortag an, wurde man gewahr, dass da kaum ein Tröpfchen auf einen monumentalen heissen Stein gefallen war, nicht der Rede wert. Und wir wissen heute, dass in wenigen Jahrzehnten die Meere vielleicht 2, vielleicht aber auch 4 Meter steigen. Und wir tun zwar nicht nichts, aber im Bewusstsein fast aller ZeitgenossInnen ist die Ueberzeugung gereift, dass der Kauf eines neuen Elektroautos ein Beitrag zur Vermeidung dieser apokalyptischen Zukunftsaussichten ist.

Leider ist dies nicht der Fall, wenn man die Zusammenhänge etwas gründlicher analysiert. Und da ist unser ungebremster Energiehunger die Ursache, und diesen Energiehunger befeuern die lächerlichen Energiepreise, weil wir keine Ahnung haben, welchen WERT ein einziger Liter Oel eigentlich hat.

Bestelle mein Büchlein "Meine 400 Knechte", wenn du es noch nicht kennst. Dieses versucht, noch etwas tiefer in die Materie einzudringen. Reich illustriert und leicht zu lesen.

Ich danke fürs Interesse und bis zur nächsten Reise!

Florian